Leserbrief Mundart Sept 2014

Schweizerdeutsch und Hochdeutsch

Ein gepflegtes Schweizerdeutsch steht nicht im Widerspruch zu einem gepflegten Hochdeutsch. Im Gegenteil. Wer im Bereich der Alltagssprache schludrig ist, ist es auch im Bereich der geschriebenen Sprache. Ein gutes Hochdeutsch und ein gepflegtes Schweizerdeutsch gehen Hand in Hand. Die Fähigkeit sich präzise in verschiedenen Sprachen / Dialekten auszudrücken, stärkt die Sozialkompetenzen, erweitert den Wortschatz und fördert eine flüssigere Aussprache.
Vor dem Hintergrund, dass über 30 % der Zuger Schüler zu Hause kein Schweizerdeutsch mehr reden, ist die bewusste Pflege der Mundart in der Schule schlicht ein Muss. Gerade auch für diejenigen, die sich sonst bei jeder Gelegenheit „Chancengerechtigkeit“ auf die Fahne schreiben. Zur Chancengerechtigkeit gehört auch, dass man sich nach der Volksschule gepflegt in der Alltagssprache ausdrücken kann. Ganz nebenbei konnte ich keine Nation finden, die freiwillig auf Ihre Sprache / Dialekt verzichtet oder sie abschaffen will.